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Ich bin dein Tod von Inge Löhnig (Band 9)

Fesselnder, sehr beklemmender Krimi

INHALT

Ich bin dein Tod. Mich hast du verdient.

Ein Mörder schickt seinen Opfern Nachrichten, bevor er sie tötet. Die Suche nach ihm wird für Kommissar Dühnfort zur besonderen Herausforderung. Er hat gerade seine neue Stelle in der Abteilung Operative Fallanalyse angetreten und muss sich bewähren. Als das Team der Profiler im Laufe mehrerer Wochen zu verschiedenen Tatorten gerufen wird, erkennt er als Erster den Zusammenhang. Doch sein Vorgesetzter glaubt nicht an einen Serienmörder. Ein fataler Fehler. (Quelle: Ullstein – Erscheinungsdatum: 29.06.2020 – ISBN: 978-3-548-29096-6)


MEINE MEINUNG

Der spannende Krimi „Ich bin dein Tod“ von Inge Löhnig ist bereits der neunte Band ihrer Krimi-Reihe um den sympathischen Münchener Kommissar Konstantin Dühnfort, der nach Ende der Elternzeit eine neue Stelle in der Abteilung Operative Fallanalyse angetreten hat und sich erst noch in seine Aufgabe als Profiler und die Zusammenarbeit mit den neuen Kollegen einfinden muss. Als in sich abgeschlossener Fall kann dieser Krimi aber auch ohne Vorkenntnisse aus den vorangehenden Bänden problemlos gelesen werden.

Gleich sein erster Fall mit seinem Profiling-Team stellt für Tino eine große Herausforderung und Bewährungsprobe dar. Er erkennt als Erster Parallelen zu anderen Fällen in Bayern, die auf einen Serienmörder hindeuten, doch erhält er zunächst keine Unterstützung aus seiner neuen Abteilung. So begleiten wir Tino bei den Ermittlungen zu den mysteriösen Mordfällen, bei denen ihm als Profiler immer wieder die Hände gebunden sind, und rätseln über die Hintergründe für die geheimnisvollen Botschaften und das Motiv für die Taten.

Dank Löhnigs fesselnden und abwechslungsreichen Erzählstils findet man sehr schnell in die Handlung hinein, die sehr komplex und mit großer psychologischer Raffinesse angelegt ist.

Für ihren neuesten Kriminalroman hat die Autorin eine interessante, hochaktuelle Hintergrundgeschichte gewählt, die sich mit der beklemmenden und wenig bekannten Problematik von Loverboys und ihren Opfer befasst. Die hierzu recherchierten Hintergründe hat Ilse Löhnig sehr nachdrücklich und authentisch in den packenden Fall eingearbeitet. In eingeschobenen Passagen aus einem Videotagebuch erhalten wir schrittweise Einblicke in das tragische Schicksal der jungen Lea mit schockierenden Details, die äußerst eindringlich geschildert sind und unter die Haut gehen. Auch die eingestreuten Kapitel, die uns sehr unmittelbar an der Gedankenwelt und den zunehmend nachvollziehbaren Beweggründen des Täters teilhaben lassen, sind fesselnd und lassen neben großer Abscheu angesichts der großenBrutalität seiner Taten auch gewisse Sympathien für ihn aufkommen. Auch wenn man durch die unterschiedlichen Perspektiven den Ermittlungen der Polizei stets einen Schritt voraus ist, versteht es Löhing hervorragend, den Spannungsbogen durch die clevere, mitreißende Handlungsführung, vielen falschen Fährten und unerwarteten Wendungen kontinuierlich zu steigern. Immer tiefer taucht man in die verhängnisvolle Geschichte ab und verfolgt gespannt die sich zuspitzenden Ereignisse.

Durchweg facettenreich und lebensnah sind die Charaktere in diesem Krimi gezeichnet. Mit ihren Ecken und Kanten sowie Einblicken in ihre Gefühls- und Gedankenwelt wirken sie sehr authentisch und glaubwürdig. Sehr interessant ist es vor allem mitzuerleben, wie sich Dühnfort als sympathischer und charismatischer Protagonist in seinem neuen Job als Profiler und in das Team einzufügen versucht, aber auch mit zunehmender Frustration gegen Missgunst, Kompetenzgerangel und verordneter Untätigkeit ankämpfen muss.

Auch die ausführlichen Einblicke in Tinos Privatleben und sein kleines Familienglück mit Gina und ihrer kleinen, behinderten Tochter Chiara und ihre alltäglichen Sorgen und Nöten, fügen sich hervorragend in die Krimihandlung ein und sorgen für Abwechslung. Sehr feinfühlig thematisiert die Autorin ganz nebenbei die vielfältigen Probleme und alltäglichen Anfeindungen von Menschen mit geistigen Behinderungen.

Die Auflösung und Hintergründe des beklemmenden Falles sind in sich schlüssig und nachvollziehbar dargelegt. Mit „Ich bin dein Tod“ ist Inge Löhnig erneut eine aufwühlende und sehr nachdenklich stimmende Geschichte gelungen, die einen mit seinen eindringlichen Szenen noch länger beschäftigt!

FAZIT

Ein fesselnder Krimi, der ohne rasante Action auskommt – beklemmend, wirklichkeitsnah und clever konstruiert!


BEWERTUNG
REZENSIONEXEMPLAR *UNBEZAHLTE WERBUNG*
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