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Eine Studie in Tintenblau von Anja Stephan (Band 1)

Gelungener Auftakt für Herrn Fuchs & Frau Elster



INHALT Elijah Fuchs kommt als neuer Pfarrer in die Kleinstadt Bonpoint. Doch gleich am Tag seines Eintreffens wird ein Verwaltungsmitarbeiter tot aufgefunden. In seiner Brust steckt ein Federkiel und er ist vollkommen mit Tinte übergossen. Obwohl Elijah auf ein ruhiges Leben gehofft hatte, wird er von seiner Schwester Harriet, die sich als Polizistin beweisen möchte, in die Mordermittlungen eingespannt. Schnell steht eine Hauptverdächtige fest: Frau Elster. Doch diese begibt sich lieber selbst auf die Suche nach dem Mörder und irgendwie ist sie der Polizei immer eine Nasenlänge voraus. (Quelle: Verlag Books on Demand) MEINE MEINUNG Mit „Eine Studie in Tintenblau - Herr Fuchs und Frau Elster ermitteln“ ist der deutschen Autorin Anja Stephan ein toller, fantasievoller und amüsanter Krimi gelungen. Es ist der vielversprechende Auftakt einer geplanten Krimi-Reihe um das clevere Ermittler-Paar Fuchs und Elster, das in diesem ersten Band zusammenfindet. Schon nach wenigen Seiten fällt das reizvolle, ganz einzigartige Flair der Geschichte auf, das mich auf Anhieb begeistern konnte. Die Autorin lässt ihre Leser in eine abenteuerlich-skurrile, sehr fesselnde und widersprüchliche Welt abtauchen, die mit dezenten Steampunk-Elementen wie beispielsweise Luftschiffen, Grammophonen oder vollautomatischen, künstlichen Prothesen aufwartet und in einer viktorianisch angehauchten, aber zugleich auch sehr modernen Epoche angesiedelt zu sein scheint. Mit ihren sehr stimmungsvollen, detailreichen Schilderungen gelingt es der Autorin mühelos, diese faszinierende Welt zum Leben zu erwecken. Neben ihrem lebendigen, mitreißenden Schreibstil, spritzigen Dialogen und einer ordentlichen Portion Witz konnte die Autorin mich von Beginn an vor allem mit Wortspielen und gelungen Anspielungen auf Sherlock Holmes-Romane und andere Klassiker unterhalten. Ein skurriler Mordfall, bei dem ein äußerst unbeliebter Mitarbeiter der Universität mit einem Federkiel erstochen und mit Tinte übergossen wurde, führt die beiden vielschichtig angelegten Hauptfiguren erst zusammen. Der junge, kriegsversehrte und stets grell gekleidete Elijah Fuchs kommt vom quirligen Berlyn in die triste Bergbau-Kleinstadt Bonpoint, in der Hoffnung dort die vakante Pfarrerstelle zu erhalten. Kaum eingetroffen wird er von seiner resoluten Schwester Harriet, die die Mordermittlungen leitet, zu den Befragungen mitgenommen und immer mehr als Seelsorger in die Ermittlungen mit eingebunden. Auch die Hauptverdächtige, die clevere, technisch versierte Mutter von 2 Kindern, Thea Elster wird schon bald zur selbsternannten Hobby-Ermittlerin, um sich vom Mordverdacht zu entlasten und dem wahren Täter auf die Spur zu kommen. Die Geschichte lebt vor allem von den originellen, starken und emanzipierten Frauenfiguren, wie die ziemlich derbe, burschikose Kriminalinspektorin Harriet und natürlich die überaus sympathische Thea, die sich bei den Ermittlungen recht schnell als der dominantere Part und die pfiffigere Detektivin hervortut. Elijah als Pfarrer schlüpft hingegen im Laufe der Handlung in die Rolle des Dr. Watson und eher passiven Beobachters. Ich bin sehr neugierig, ob es für ihre zukünftige Zusammenarbeit im nächsten Band bei dieser Rollenverteilung bleiben wird. Der Kriminalfall ist äußerst komplex angelegt, mit einer Vielzahl an Verdächtigen und möglichen Motiven, so dass die Befragungen erst sehr schleppend vorangehen. Auch wenn man atemlose Spannung vergeblich sucht, gibt es ein paar unerwartete Wendungen und viel Raum zum Rätseln und Spekulieren. Während die forsche Kriminalinspektorin Harriet bald unter Druck gerät und nach tatkräftiger Zuarbeit von Fuchs und Elster ihre etwas voreiligen Schlüsse zum Täter zieht, löst Thea den Mordfall mit ihrem richtigen Riecher auf ihre ganz eigene Art und konfrontiert den Leser mit einem ziemlich unkonventionellen, nicht unbedingt befriedigenden Ende… Man darf schon sehr auf eine Fortsetzung der sehr unterhaltsamen Geschichte und einen neuen gemeinsamen Fall mit dem Ermittler-Paar gespannt sein. FAZIT Ein gelungener Krimi-Auftakt für das Ermittler-Paar Fuchs und Elster - mit einem tollen Flair, starken Frauenfiguren und einer ordentlichen Portion Humor. Lesenswert!

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