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Schweige still von Michael Robotham (Band 1)

Packender Auftakt einer neuen Reihe mit Pageturner-Qualität

INHALT

Seine Kindheit birgt ein schweres Trauma, sein Leben hat er dem Kampf gegen das Verbrechen gewidmet: Der Psychologe Cyrus Haven berät die Polizei bei der Aufklärung von Gewaltverbrechen. Während er einen brutalen Mordfall untersucht, lernt Cyrus Evie Cormac kennen. Evie, die als Kind aus den Fängen eines Entführers gerettet wurde, ist zu einer hochintelligenten, aber unberechenbaren jungen Frau herangewachsen. Und verfügt über ein untrügliches Gespür dafür, wenn jemand lügt. Als Cyrus‘ Ermittlungen sich zuspitzen, bringt sie damit nicht nur sich selbst in tödliche Gefahr …


(Quelle: Goldmann - Erscheinungsdatum: 27.12.2019 - ISBN: 9783442315055 - Ãœbersetzung aus dem Englischen: Kristian Lutze)


MEINE MEINUNG

Der australische Bestsellerautor Michael Robotham ist mit seiner inzwischen schon 11-bändigen Psychothriller-Reihe um Joe O’Loughlin und Vincent Ruiz äußerst erfolgreich und ein Garant für Hochspannung und beste Thriller-Unterhaltung.

Nun hat er mit dem Psychothriller „Schweige still“ den sehr viel versprechenden Auftakt zu einer neuen Reihe vorgelegt, der mich rasch völlig in seinen Bann ziehen konnte. Mit dem jungen forensischen Psychologen Cyrus Haven schickt Robotham einen neuen charismatischen Protagonisten ins Rennen, der die Polizei von Nottingham mit seiner Expertise bei der Aufklärung von Gewaltverbrechen unterstützt. So zieht die erfahrene Chief Inspector Lenny Parvel im Fall der zunächst vermissten und später ermordet aufgefundenen 15-jährigen Eiskunstläuferin Jodie Sheehan Cyrus als Profiler hinzu. Die Ermittlungen verlaufen schwieriger als erwartet und der öffentliche Druck ist immens hoch. Mit immer neuen Widersprüchen, Ungereimtheiten und Geheimnissen gewinnt der komplexe und sehr wendungsreiche Mordfall zunehmend an Dynamik und wird immer spannender.

Doch ist es weniger der gut konstruierte Kriminalfall, der mich so fesseln konnte, sondern vielmehr die eigentliche Rahmenhandlung, in der sich alles um die junge Evie im Teenageralter und ihr mysteriöses Schicksal dreht, und die mich völlig in den Bann gezogen hat. Entsprechend ist der Psychothriller auch aus zwei sich abwechselnden Erzählperspektiven im Präsens angelegt. Die geschickten Perspektivwechsel bauen zudem viel Spannung auf. Wir erleben die Geschehnisse zum einen aus der Ich-Perspektive von Cyrus und zum anderen aus der von Angel Face – Evies Spitznamen, den die Medien ihr verpasst hatten. Dies sorgt für eine große Nähe zu den Charakteren und ihrem Innenleben. Mit Evie hat Robatham einen interessanten, sehr widersprüchlichen und hochkomplexen Charakter geschaffen, der einen nicht mehr loslässt. Als kleines Mädchen entführt, in einem Geheimraum festgehalten und sexuell missbraucht – doch niemand weiß, wer sie ist, woher sie kommt und wie alt sie wirklich ist, denn Evie schweigt beharrlich über ihre grauenvolle Vergangenheit. Seit ihrer Befreiung aus ihrem Martyrium vor 6 Jahren wechseln ihre Aufenthalte zwischen unzähligen Pflegefamilien und psychiatrischen Kliniken, bis Cyrus sich ihrer annimmt. Wir lernen Evie als einen aufmüpfigen, willensstarken, unberechenbaren, selbstzerstörerischen und in vielerlei Hinsicht beschädigten Teenager kennen. Doch zeigt sie neben ihrer hohen Intelligenz und ihrer außergewöhnlichen Fähigkeit als „Truth wizard“ – einem menschlichen Lügendetektor - auch sehr faszinierende Züge und viel Empathie, die einen für sie einnehmen. So will man unbedingt mehr über die Hintergründe ihrer düsteren, geheimnisvollen Vergangenheit erfahren, ihre charakterliche Entwicklung miterleben und sie auf ihrem Weg in eine besseres Zukunft begleiten. Auch mit seiner charismatischen Hauptfigur Cyrus hat Robotham einen unglaublich tiefgründigen Charakter geschaffen, der mit seiner umsichtigen, einfühlsamen aber oft unkonventionellen Art sowie seinen Macken und persönlichen Problemen äußerst sympathisch wirkt. Da er ebenfalls als Kind ein schweres Trauma erlitten hat, hat er den Beruf des forensischen Psychologen gewählt und sich nun ganz der Aufklärung von Gewaltverbrechen verschrieben. Höchst interessant und mitreißend beschreibt Robotham die sich zwischen diesen beiden traumatisierten Menschen entwickelnde Dynamik und ihre keineswegs unproblematische Interaktion.

Geschickt lässt der Autor schließlich die verschiedenen Handlungsstränge immer mehr zusammenlaufen und in einem absolut nervenaufreibenden, furiosen Finale gipfeln. Ich bin sehr gespannt, wie es mit dem Psychologen Cyrus und der jungen Evie weitergehen wird, und kann die Fortsetzung der Reihe kaum erwarten!


FAZIT

Ein sehr gelungener Auftakt der neuen Cyrus Haven-Reihe mit einem komplexen, fesselnder Fall, überraschenden Wendungen und außergewöhnlich faszinierenden Charakteren. Eine klare Leseempfehlung von mir!

BEWERTUNG

Rezensionsexemplar *UNBEZAHLTE WERBUNG*

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