top of page

Der Todesbruder von Thomas Elbel (Band 3)

Genialer dritter Fall

INHALT Ein grausamer Killer lehrt Berlin das Fürchten ...

Viktor Puppe vom Berliner LKA und sein Partner Ken werden zum Schauplatz eines grausamen Verbrechens gerufen. Auf einem abgesperrten Gelände wurde eine Leiche gefunden, gezeichnet von schrecklichen Verbrennungen. Bei dem Toten handelt es sich um einen Botschafter des Vatikans. Am Tatort finden sie eine römische Ziffernfolge. Bei der Autopsie stellt sich heraus, dass der Mann während der tödlichen Folter zwar bewegungsunfähig, jedoch bei vollem Bewusstsein war.

Dann taucht ein weiteres perfide ermordetes Opfer auf, getötet durch unzählige Wespenstiche ...

Auch bei diesem werden römische Ziffern gefunden. Ganz offensichtlich hängen die Morde zusammen. Die Ermittlungen führen Ken und Viktor an eine Schule, wo sie jedoch auf eine Mauer des Schweigens stoßen. Und der Mörder hat gerade erst angefangen …

(Quelle: Blanvalet Verlag - Erscheinungsdatum:21.09.2020- ISBN: 978-3734108617)

MEINE MEINUNG Nach „Die Todesbotin“ und „Der Todesmeister“ setzt der deutsche Autor Thomas Elbel seine fesselnde Thriller-Reihe rund um das außergewöhnliche Berliner Ermittlerteam Viktor Puppe und Ken Togukawa, sowie Begüm Duran vom Berliner LKA mit dem äußerst packenden, dritten Band „Der Todesbruder“ fort.

Ziemlich brutal und blutrünstig kommt der interessante, clever konstruierte Kriminalfall daher, der mich mit seiner Komplexität sehr schnell fesseln konnte.

Eine ungewöhnliche Mordserie in Berlin hält die Ermittler diesmal in Atem und ihre Nachforschungen führen sie rasch ins Umfeld der katholischen Kirche. Schon bald deutet vieles darauf hin, dass der Täter sich für die seinen Opfern zugedachten Todesarten von Dantes „Göttlicher Komödie“ hat inspirieren lassen. Das mittelalterliche Werk des Italieners Dante Alighieri schildert die Reise des Dichters durch die Hölle, in der die Sündern je nach Schwere ihrer Vergehen eine grausame Strafe über sich ergehen lassen müssen. Sehr fesselnd und lehrreich sind die gut recherchierten Auszüge aus der literarischen Vorlage und die entsprechenden Interpretationen zu den aktuellen Fällen in die Handlung eingeflochten. Da macht das Miträtseln und Kombinieren richtig Spaß, auch wenn man bei dem rasanten Handlungsverlauf schon gut aufpassen muss!

Mit schnellen Perspektiv- und Schauplatzwechseln, geschickt gewählten Cliffhangern und einigen überraschenden Wendungen sorgt der Autor für reichlich Tempo, Nervenkitzel und viel Spannung. Atmosphärisch dicht, detailreich und sehr anschaulich werden die verschiedenen Schauplätze rundum Berlin eingefangen.

Elbels lebendiger, bildhafter und mitreißender Schreibstil sorgt schon bald für ein tolles Kopfkino. Auch seine flotten, humorvollen Dialoge mit gewürzt mit einigen Einsprengsel von Berliner Schnauze konnten mich wieder vollauf begeistern.

Ein absolutes Highlight sind aber die skurrilen, äußerst unkonventionellen, aber sympathischen Charaktere, die mit viel Liebe zum Detail und sehr vielschichtig angelegt sind. Sie haben sich im Laufe der Krimi-Reihe weiterentwickelt und entfalten eine wundervolle Eigendynamik. Mit ihren eigenwilligen bis gewöhnungsbedürftigen Eigenarten und privaten Geheimnissen sorgen die Charaktere für so manche Überraschung und bereichern die Geschichte. Der clevere, sehr gebildete Viktor von Puppe aus bestem Hause gebärdet sich zwar manchmal als großer „Klugscheißer“, ist aber ein wirklich guter Ermittler mit starken Nerven und hervorragender Intuition. Immer besser gefällt mir auch der sehr extravagante, recht derbe Sprüche klopfende und mit seiner provokanten Art überall aneckende Halb-Japaner Ken, der aber auch seine sehr sympathischen Seiten hat und mit seinem „Püppi“ ein tolles Team bildet, das sich trotz aller Unterschiede hervorragend ergänzt. Als dritte im Bunde haben wir sie etwas unnahbare, taffe und inzwischen zur Oberkommissarin beförderte Begüm, die sich vor allem durch ihre gewagten Alleingänge auszeichnet und aufgrund einer Fortbildung nicht direkt in die Ermittlungsarbeit involviert ist.

Sehr packend und beklemmend zugleich ist diesmal auch die Nebenhandlung rund um die Gerichtsmedizinerin Stella und Freundin von Viktor gestaltet, die unmittelbar an einige Entwicklungen vom letzten Band anknüpft und im Zusammenhang mit Viktors Großvater steht.

Elbel ist es hervorragend gelungen, den Spannungsbogen stets bis zum Zerreißen gespannt zu halten. Sowohl die packende Ermittlungsarbeit mit immer neuen Wendungen als auch die dramatischen und völlig unerwarteten Geschehnisse aus der Nebenhandlung sorgen für jede Menge Thrill und Gänsehautmomente. Für Abwechslung und Unterhaltung sorgen zudem immer wieder witzige Schlagabtausche zwischen den Figuren.

Zum Ende hin bekommt der Leser schließlich noch ein unglaublich packendes, filmreifes Finale präsentiert und eine stimmige Auflösung des Falls.

Eine echte Überraschung war für mich allerdings der äußerst unerwartete Ausklang des Krimis, der leider das Ende dieser tollen Thriller-Reihe nahelegt.


FAZIT

Ein unglaublich packender, neuer Fall für die unkonventionellen Berliner Ermittler.


BEWERTUNG

Rezensionsexemplar * Unbezahlte Werbung*

Weitere Bände der Dr. Viktor Puppe-Reihe:

Single post: Blog_Single_Post_Widget
bottom of page