top of page

Ministry of souls - Das Schattentor von Akram El-Bahay (Band 1)

Spannender Auftakt einer ideenreichen Fantasy-Reihe

INHALT

London, 1850:

Unbemerkt von der Öffentlichkeit sorgt das Ministerium für endgültige Angelegenheiten dafür, die Seelen Verstorbener auf die andere Seite zu befördern. Der angehende Soulman Jack will sich endlich im Außeneinsatz beweisen. Sein erster Auftrag führt ihn ausgerechnet auf das Gelände des Buckingham Palace. Dort wurde eine arabische Gesandtschaft ermordet. Jack soll den Tatort von ihren Geistern befreien — und entdeckt, dass Naima, die Tochter des Emirs, noch lebt. Als er ihr helfen will, wird er von einem schattenartigen Biest angegriffen. Um Naima zu schützen, befördert Jack sie in die Zwischenwelt! Und bricht damit eine der wichtigsten Regeln der Soulmen.


(Quelle: Lübbe Verlag – Erscheinungstermin: 30.09.2020 – ISBN: 9783404209651)


MEINE MEINUNG

Mit „Ministry of Souls – DAS SCHATTENTOR“ hat der Autor Akram El-Bahay einen faszinierenden Auftakt zu seiner als Dilogie angelegten Ministry of souls-Reihe vorgelegt. Es handelt sich um einen sehr einfallsreichen und fesselnden Fantasyroman, der mich mit seiner fantasievollen und sehr abenteuerlichen Geschichte bestens unterhalten konnte. El-Bahays geniale Ausgangsidee, dass es mitten in London das Ministry of Souls - ein „Ministerium für endgültige Angelegenheiten“ gibt, das mit Hilfe der sogenannten „Soulmen“ den Übertritt der Seelen von Verstorbenen in die Zwischenwelt bis zu ihrer endgültigen Reise ins Jenseits regelt, ist wirklich originell. Auch die vielen kreativen Details seiner komplexen, sehr vielschichtigen Fantasywelt haben mich rasch in ihren Bann gezogen.

Akram El-Bahay ist wirklich ein talentierter Geschichten- und Märchenerzähler; dank seines sehr bildhaften, mitreißenden und lebendigen Schreibstils stellt sich bald ein tolles Kopfkino ein und so fällt es einem leicht, sich auf die faszinierende Geschichte einzulassen. Hervorragend haben mir die vielen eingestreuten humorvollen Episoden gefallen, die für Abwechslung sorgen und mich köstlich amüsiert haben. Großen Spass bereitet es ebenfalls, verschiedene Motive und Figuren aus bekannten Fantasyromanen und Anspielungen auf Comics aufzuspüren, die der Autor immer wieder in seine Geschichte hat einfließen lassen.

Angesiedelt ist die fesselnde Handlung im viktorianischen London Mitte des 19. Jahrhunderts. Sehr eindrücklich und stimmungsvoll hat der Autor das historische Setting dieser faszinierenden Stadt voller Kontraste mit den sehr authentisch geschilderten Schauplätzen eingefangen, so dass man mühelos in die damalige Zeit abtauchen kann. Geschickt verwebt El-Bahay die historische Realität mit seinen Fantasyelementen und beschwört allmählich eine unheilvolle Atmosphäre herauf. Deutlich merkt man, dass in dieser Stadt wegen der befremdlichen Häufung von rätselhaften Unfällen und mysteriösen Anschlägen nicht alles mit rechen Dingen zugeht.

Auch wenn der Einstieg in diese komplexe Welt rund um die Soulmen, die Zwischenwelt mit ihren besonderen Gesetzmäßigkeiten und den Eigenheiten der Seelen von Toten nicht so einfach ist, hat man bald in die ereignisreiche und sehr rätselhafte Geschichte hineingefunden. Erzählt werden die Geschehnisse hauptsächlich aus der Perspektive des sympathischen Protagonisten Jack, einem angehenden Soulman am Ministry of Souls, der von den sich überschlagenden Ereignissen regelrecht überrollt wird. In dem Archivar Oz findet er einen genialen Verbündeten und treuen Wegbegleiter, und so begleiten wir die beiden gespannt auf ihrer immer abenteuerlicher und gefährlicher werdenden Mission.

Ein besonderes Highlight der Geschichte sind definitiv die Charaktere, die El-Bahay - egal ob Gut ob Böse - sehr vielschichtig und mit viel Liebe zum Detail angelegt hat, so dass sie mit ihren Eigenheiten und Schwächen sehr lebendig und lebensecht wirken und man ihre Beweggründe und ihr Handeln gut nachvollziehen kann. Obwohl Soulman Jack als Hauptfigur ebenfalls facettenreich und interessant ausgearbeitet ist, drängen ihn einige Nebencharaktere im Laufe der Handlung eindeutig in den Hintergrund. Für meinen Geschmack wirkte er etwas zu blass und konturlos. Auch wenn er mich mit seiner Empathie und seinem Kampfeswillen beeindruckt hat, so agierte er in vielen Situationen viel zu zögerlich, sprunghaft und planlos. Mein heimlicher Star dieser Geschichte ist der liebenswerte Archivar Oz, der anfangs sehr nerdig und unscheinbar wirkt, aber bald über sich hinauswächst, seine überraschenden Stärken ausspielen kann und mir mit seiner ganzen cleveren, schrulligen und witzigen Art sehr ans Herz gewachsen. Der Geist der alten Katzendame Agatha ist ebenfalls ein Charakter, den man einfach lieben muss und mich mit ihrer Schlagfertigkeit immer wieder zum Schmunzeln gebracht hat.

Lediglich die sich rasch entwickelnde Liebesgeschichte wirkte auf mich sehr überstürzt, klischeebesetzt und unglaubwürdig.

Die Geschichte nimmt schließlich immer mehr an Fahrt auf und unterhält uns mit vielen actionreichen Szenen. Nach einigen unvorhersehbaren Wendungen und spannenden Enthüllungen gipfelt die Geschichte in einem packenden Showdown. Nach einem fiesen Cliffhanger zum Abschluss sehe ich der Fortsetzung schon mit Ungeduld entgegen und bin sehr neugierig, mit welchen Entwicklungen uns der Autor noch überraschen wird.


FAZIT Ein gelungener und sehr fesselnder Auftakt einer neuen, faszinierenden Fantasy-Dilogie. Die fantasievolle, komplexe Geschichte, der humorvolle, sehr bildhafte Schreibstil und die tollen Charaktere sorgen für ein unterhaltsames Leseerlebnis!


BEWERTUNG

Rezensionsexemplar *UNBEZAHLTE WERBUNG*

Single post: Blog_Single_Post_Widget
bottom of page