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Die Mauern von Porto von Mario Lima (Band 4)

Neuer, verzwickter Fall für Inspektor Fonseca in Porto



INHALT Schuld verjährt nicht

Ein neuer Fall führt Inspektor Fonseca und sein Team in den ältesten Teil von Porto, in das enge und verwinkelte Bairro da Sé. Nach einem Brand findet die Feuerwehr zwei Skelette, eingemauert in einem alten, leerstehenden Haus. Es handelt sich um zwei weibliche Mordopfer, die Mordkommission nimmt die Ermittlungen auf. Auch die Bewohner des Bairro sind nicht untätig, denn der Fall wühlt alte Konflikte wieder auf, jeder scheint etwas zu wissen. Und jeder will Gerechtigkeit. Als ein weiterer Mord geschieht, muss Fonseca schnell handeln...

(Quelle: Heyne Verlag - Erscheinungstermin: 8. Februar 2021 - ISBN: 978-3-453-44113-2)

MEINE MEINUNG

„Die Mauern von Porto“ ist bereits der dritte in Porto angesiedelte Krimi aus der Feder des unter dem Pseudonym Mario Lima schreibenden deutschen Autors und Wahlportugiesen Manfred Lührs, in dessen Mittelpunkt das Ermittlungsteam von Inspektor Fonseca von der portugiesischen Kriminalpolizei - Polícia Judiciária steht. Dieser Band lässt sich übrigens problemlos auch ohne Kenntnisse aus den Vorgängerbänden lesen. Mario Lima ist ein vielschichtiger und spannender Kriminalroman mit viel Lokalkolorit gelungen, der uns ein faszinierendes Porto fernab der üblichen Touristenpfade erleben lässt. Neben seinen lebendigen, atmosphärischen Beschreibungen versteht er es auch ein authentisches, ungeschöntes Bild von dieser Stadt der Gegensätze zu zeichnen und spart ebenfalls nicht mit gesellschaftskritischen Einblicken.

Sehr gut gefallen hat mir, dass auf den Innenseiten der Umschlagsklappen zur besseren Orientierung ausschnittsweise ein gezeichneter Stadtplan von Porto zu finden ist sowie der vergrößerte Stadtteil Bairro da Sé - das verwinkelte Altstadtviertel Portos, das in diesem Krimi eine besondere Rolle spielt. Hier wurden in nach einem Brand in einem verlassenen Nachbarhaus zwei eingemauerte, weibliche Skelette gefunden – ein neuer, schockierender Fall für Inspektor Fonseca und sein Team, der sich schon bald als ein klassischer Cold Case entpuppt, bei dessen verzwickten Ermittlungen ihnen schon bald die Hände gebunden sind… Obwohl Maria Lima seinen Krimi als einen „Howcatchem“ angelegt hat, bei dem uns Lesern der Täter schon sehr bald bekannt ist, konnte mich der Fall dennoch sehr fesseln. Der stetige und rasche Perspektiv- und Schauplatzwechsel zwischen den verschiedenen Handlungssträngen sowie interessante Einblicke in die Gedankenwelt des Täters lassen dennoch Spannung und Dynamik aufkommen. Hervorragend gefallen haben mir die ausführlichen und sehr authentisch wirkenden Schilderungen der Ermittlungsarbeit und die interessanten Erläuterungen zu den Besonderheiten der portugiesischen Justiz in Bezug auf die Verjährung von Straftaten und die daraus resultierenden Konsequenzen für die Polizeiarbeit.

Geschickt hat der Autor auch interessante Hintergründe zur Vergangenheit und tragischen Familiengeschichte der neu zur Abteilung hinzugekommenen Ermittlerin Tété in den Plot mit eingeflochten. So umreißt er uns sehr kenntnisreich die historische Informationen der ehemaligen portugiesischen Kolonie und bestürzenden politischen Entwicklungen in Angola während der Nelkenrevolution.

Der schnörkellose, lebendige Schreibstil lässt sich angenehm lesen. Durch gelegentliches Verwenden von portugiesischen Ausdrücken und Wendungen in den Dialogen sorgt der Autor für ein besonderes Flair und versetzt uns somit auch sprachlich gekonnt nach Portugal. Im Anhang finden sich ein Glossar mit den verwendeten portugiesischen Ausdrücken, sowie ein sehr aufschlussreiches Nachwort mit einer Anmerkung zur etwas verwirrenden Verwendung der Nachnamen in Portugal.

Fesselnd ist es mitzuverfolgen, wie es dem engagierten und hartnäckigen Ermittlerteam der PJ gelingt, den Hintergründen schrittweise auf die Spur zu kommen. Trotz einiger vorhersehbarer Entwicklungen wird die Spannung kontinuierlich gesteigert und der Fall gipfelt in einem dramatischen Showdown und einer rundum stimmigen Auflösung.


FAZIT

Ein interessanter Howcatchem mit einem verzwickten Fall für Inspektor Fonseca, toll eingefangenem Lokalkolorit von Porto und lebensnahen, vielschichtigen Charakteren! Ein lesenswerter Portugal-Krimi!


BEWERTUNG








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