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Mrs Agatha Christie von Marie Benedict

Agatha Christies mysteriöses Verschwinden

INHALT

Die mysteriöse Geschichte um das elftägige Verschwinden der weltberühmten Kriminalautorin bietet Benedict den Stoff für ihren besten und spannendsten Roman bisher. Ein Pageturner bis zur letzten Seite.

Im Dezember 1926 wird Agatha Christie vermisst. Ermittler finden ihr leeres Auto am Rande eines tiefen, düsteren Teichs, darin ihr Pelzmantel – ungewöhnlich für eine eisige Nacht. Ihr Ehemann, ein Veteran des Ersten Weltkriegs, und ihre Tochter wissen nicht, wo sie sich aufhält, und England löst eine beispiellose Fahndung nach der Krimiautorin aus. Elf Tage später taucht sie wieder auf, genauso mysteriös, wie sie verschwunden war. Sie behauptet, an Amnesie gelitten zu haben und gibt keine Erklärung für ihre Abwesenheit ab. Bis heute weiß niemand, was damals geschah. Marie Benedict erzählt die Geschichte einer zunächst glücklichen Ehe, die jedoch mehr und mehr zerbricht, je erfolgreicher Agatha wird. Welche Rolle spielte ihr untreuer Ehemann, und was hat er den Ermittlern verschwiegen? Agatha Christies Verschwinden ist vielleicht ihr spannendster Fall. Marie Benedict liefert eine erschreckend plausible Lösung.


(Quelle: Kiepenheuer & Witsch – Erscheinungstermin: 10.03.2022 - ISBN: 978-3-462-30152-6 - Übersetzung aus dem Amerikanischen: Marieke Heimburger)

Eigenes Leseexemplar *UNBEZAHLTE WERBUNG*


MEINE MEINUNG

Die amerikanische Autorin Marie Benedict hat in ihrem spannenden historischen Roman "Mrs Agatha Christie" eine wahre Begebenheit aus dem Leben der berühmten englischen Krimiautorin Agatha Christie aufgegriffen, die im Dezember 1926 für elf Tage auf mysteriöse Weise verschwand und in ganz England eine großangelegte Suche nach sich zog. Die genaueren Hintergründe für das, was damals wirklich geschah, wurden niemals aufgeklärt. Geschickt hat Benedict aus den wenigen bekannten Fakten und naheliegenden Spekulationen ihre eigene Version für Agatha Christies Verschwinden ersonnen und präsentiert uns eine durchaus plausible Erklärung für ihre Beweggründe damals. Herausgekommen ist dabei eine spannende, für mich zwar nicht sonderlich überraschende aber insgesamt stimmige Geschichte über diese sehr rätselhafte Episode in Christies Leben – gekonnt inszeniert wie von der versierten Krimiautorin Christie höchstpersönlich.

Angelegt ist der Roman auf zwei unterschiedlichen Zeitebenen, die einander abwechseln und für Spannung und Abwechslung sorgen. In mit „Das Manuskript“ betitelten Kapiteln, die in der Vergangenheit ab 1921 angesiedelt sind, schildert Agatha Christie rückblickend aus der Ich-Perspektive, wie sie ihren späteren Ehemann Archibald Christie kennenlernt und von Szenen aus ihrem zunehmend angespannten Eheleben. Daneben erleben wir in der Gegenwart die Geschehnisse von 1926 rund um Agathas Verschwinden aus der Sicht des Ehemanns Archibald in der dritten Person, begleiten die Suche nach der Vermissten, die Ermittlungen der Polizei und erfahren von Schuldzuweisungen, seinem sorgsam gehüteten Geheimnis sowie sich schließlich verdichtenden Verdachtsmomenten gegen ihn. Es ist sehr fesselnd, die aus den unterschiedlichen Perspektiven geschilderten Entwicklungen mit zu verfolgen. Sehr gut haben mir die aufschlussreichen Einblicke in Agathas Leben, ihren familiären Hintergrund und das Eheleben mit ihrem ersten Mann gefallen. Erstaunt erlebt man eine intelligente, durchaus selbstbewusste junge Frau, die erste Erfolge als Schriftstellerin feiert, aber aufopferungsvoll in einem gänzlich traditionellen Rollenbild verharrt, ihrem angehimmelten Archie eine perfekte Ehefrau sein möchte und sogar bereit ist, ihre Tochter Rosalind für ihn hinten anstehen zu lassen. Ihr allmählicher Entwicklungsweg von einer bisweilen devoten, in gesellschaftlichen Konventionen gefangenen Frau, über die wütend-verzweifelte Ehefrau angesichts eines sich zunehmend distanzierenden bis hin zu der toughen Schriftstellerin, die schließlich alle Fäden in der Hand hat, bereit ihren eigenen Weg zu beschreiten, wird von der Autorin sehr anschaulich und nachvollziehbar beschrieben. Den Charakter von Archie, der als sehr unsympathisch und egoistisch dargestellt wird, empfand ich leider als ziemlich blass und eindimensional. Gerne hätte ich noch mehr über die Hintergründe erfahren, die zur Zerrüttung der Ehe mit Agatha geführt haben.

Geschickt zieht die Autorin den Spannungsbogen an, lässt die beiden Handlungsstränge immer mehr aufeinander zulaufen und lässt ihre Geschichte schließlich in einem brillanten Finale münden - ganz in herrlicher Agatha Christie-Manier, in dem zum Ende die raffinierte Auflösung auf einen Schlag den Anwesenden präsentiert wird.

Mich hat dieser Roman neugierig gemacht auf diese faszinierende Frau und ihr schillerndes Leben und hat mich natürlich auch dazu angeregt, einmal wieder eines ihrer Bücher zu lesen!


FAZIT

Ein spannender und unterhaltsamer Roman über eine mysteriöse und nie aufgeklärte Episode aus dem Leben der erfolgreichen Krimiautorin Agatha Christie!



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