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Wisting und die Stunde der Wahrheit von Jørn Lier Horst (Prequel)

Wistings allererster Cold Case

INHALT

Das Prequel zum erfolgreichen Cold-Case-Quartett

Es ist das Jahr 1983.

William Wisting, gerade Vater von Zwillingen geworden, ist ein ehrgeiziger junger Streifenpolizist und träumt davon, eines Tages als Ermittler bei der Mordkommission zu arbeiten. Während einer Nachtschicht verfolgt er einen Bankräuber, doch diesem gelingt die Flucht. Erfahrenere Kollegen übernehmen den Fall, Wisting soll sich lieber mit einem von Kugeln zerfetzten Oldtimer in einer baufälligen, vergessenen Scheune befassen.

Wisting stürzt sich in die Ermittlungen – und bis auf diesen begabten Streifenpolizisten ahnt niemand, dass die beiden Fälle zusammenhängen.


(Quelle: Piper Verlag - Ersterscheinung: 24.02.2022 - ISBN: 9783492600828 - Übersetzer aus dem Norwegischen: Andreas Brunstermann)




MEINE MEINUNG

Bei dem Kriminalroman „Wisting und die Stunde der Wahrheit" des norwegischen Krimi-Autoren Jørn Lier Horst handelt es sich um ein Prequel zu seiner bekannten Cold-Case-Reihe rund um den sympathischen Ermittler William Wisting. Dieser beschäftigte sich in den vier vorangegangenen Bänden mit unaufgeklärten, kniffligen Fällen aus der Vergangenheit. Es hat mich jedes Mal sehr gefesselt, wie er dank seiner genialen beharrlichen Ermittlungsarbeit immer mehr Details zusammentragen hat und es ihm gelingt, diese schließlich aufzuklären.

Da man in diesem nun erschienen Krimi mehr über Wistings Anfänge als junger Streifenpolizist zu Beginn der 1980er Jahre und seine Ambitionen als zukünftiger Ermittler bei der Kripo erfährt, ist dieser Vorgängerband sowohl für Einsteiger ohne Vorkenntnisse bestens geeignet als auch für eingefleischte „Wisting-Fans“ sehr interessant.

Obwohl Wisting als einfacher Streifenpolizist nicht in die Ermittlungen zum spektakulären Bankraub involviert ist, gelingt es ihm dennoch sich immer wieder durch eigene Nachforschungen in den aktuellen Fall einzubringen. Durch Zufall kommt er einem mysteriösen, vor langer Zeit verübten Verbrechen auf die Spur und beginnt mit Rückendeckung seines Chefs auf eigene Faust in dem höchst verwickelten Fall zu ermitteln.

Wisting und die Stunde der Wahrheit“ ist ein klassischer Ermittlungskrimi mit einer eher ruhigen Handlung, der durch Authentizität, seine psychologische Dichte und aufschlussreiche Einblicke in die Ermittlungsarbeit der Polizei zu fesseln weiß.

Der Autor konnte mich mit seinen interessanten und lebensnah ausgearbeiteten Charakteren wieder sehr überzeugen. Vor allem ist die differenzierte, glaubwürdige Charakterisierung seiner sympathischen Hauptfigur William Wisting als junger aufstrebender Polizist äußerst gelungen.

Mich hat es sehr fasziniert, mitzuerleben, wie beim jungen Wisting bereits der gewissenhafte, umsichtige Ermittlungsstil zu erkennen ist, und er sich von Intuition und Einfühlungsvermögen bei seiner Arbeit leiten lässt, aber auch vor einigen fatalen Anfängerfehlern nicht gefeit ist. Sehr gut gefallen haben mir auch die geschickt eingefügten Einblicke in sein Privatleben und seine Rolle als frisch gebackener, verantwortungsvoller Familienvater mit seiner Frau Ingrid und den Zwillingen Line und Thomas.

Mit seinem lebendigen, unaufgeregten Schreibstil, geschickten Szenenwechseln und unerwarteten Wendungen sorgt der Autor in seiner vielschichtig angelegten Handlung für viel Abwechslung. Er lässt uns an den unterschiedlichen Entwicklungen bei den Ermittlungen teilhaben und enthüllt nach und nach immer mehr Details und Hintergründe zu den Fällen, so dass man sehr gut selbst miträtseln und eigene Spekulationen zu Täter und Motiven kann. Geschickt zieht er den Spannungsbogen immer weiter an, lässt uns an der die Aufklärung des aktuellen Falls teilhaben und präsentiert uns schließlich auch die komplette, schlüssige Auflösung von Wistings ersten Cold Case.

Schade nur, dass dieses Prequel recht kurz gehalten ist und so schnell zu Ende war – gerne hätte ich den jungen Ermittler noch ein wenig länger auf seiner spannenden Spurensuche begleitet.


FAZIT

Ein eher ruhiger, aber sehr vielschichtig angelegter und fesselnder Cold case mit interessanten Einblicken in die Anfänge des sympathischen Ermittlers!

Eine nicht nur für „Wisting-Fans“ lesenswerte Vorgeschichte der gelungenen Cold-Case-Reihe rund um norwegischen Kommissar!


BEWERTUNG





Rezensionsexemplar *UNBEZAHLTE WERBUNG*

Weitere Bände der Cold-Case-Reihe:

Band 1: Wisting und der Tag der Vermissten

Band 2: Wisting und der fensterlose Raum

Band 3: Wisting und der Atem der Angst

Band 4: Wisting und der See des Vergessens

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