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Wolfssommer von Hans Rosenfeldt (Band 1)

Packender Auftakt einer neuen Krimi-Reihe


INHALT

In der schwedischen Stadt Haparanda wird ein toter Wolf gefunden. Als die Behörden das Tier untersuchen, finden sie im Magen menschliche Überreste. Nachforschungen führen die Ermittler auf eine Spur: In Finnland ist ein Drogendeal aus dem Ruder gelaufen, es gab mehrere Tote. Und daher tauchen gleich mehrere Kriminelle in Haparanda auf - allen voran Profi-Killerin Katja, die für ihren russischen Auftraggeber Drogen und Geld zurückholen soll. Die leitende Polizistin vor Ort, Hanna Wester, hat noch ganz andere Probleme: Sie befürchtet, ihr Mann könnte sie verlassen, die Affäre mit ihrem jüngeren Chef macht es nicht besser. Doch Hanna steht ihre Frau.

(Quelle: Wunderlich Verlag - Erscheinungstermin: 13.10.2020 - ISBN: 978-3-8052-0002-8 - Übersetzung aus dem Schwedischen: Ursel Allenstein)

MEINE MEINUNG

Der bekannte schwedische Krimi- und Drehbuchautor Hans Rosenfeldt, der gemeinsam mit seinem Schriftstellerkollegen Michael Hjorth die erfolgreiche Krimi-Reihe um den Kriminalpsychologen Sebastian Bergman geschrieben hat, wagt sich mit seinem jüngsten Buch nun an ein vielversprechendes Solo. „Wolfssommer“ ist der Auftakt einer neuen Thriller-Reihe rund um die schwedische Ermittlerin Hanna Wester, der mit seiner vielschichtigen Handlung bis zur letzten Seite zu fesseln weiß und nicht gerade mit brutalen Szenen geizt. Aufgrund der im Vordergrund stehenden polizeilichen Ermittlungen würde ich allerdings den Roman eher als einen Krimi mit Thriller-Elementen bezeichnen.

Angesiedelt ist der hochspannende, ziemlich verwickelte Fall, bei dem die sympathische Protagonistin Hanna Wester und ihre Kollegen gleich verschiedene Verbrechen aufzuklären haben, rund um die schwedischen Provinz-Kleinstadt Haparanda nahe der finnischen Grenze gelegen.

Thematisch geht es um Drogengeschäfte im großen Stil, viel Geld, eine überregional agierende Drogenmafia, die sogar die schwedische Polizei unterwandert hat, und um zahlreiche gescheiterte Existenzen, die in der Hoffnung ihrem Elend in dieser desolaten Grenzregion zu entkommen, falsche Entscheidungen getroffen haben.

Man merkt deutlich, dass Hans Rosenfeldt ein Drehbuch-Autor ist, denn seine in kurzen Szenen angelegte Geschichte mit zahlreichen handelnden Figuren lebt von schnellen Perspektiv- und Schauplatzwechseln, die für viel Abwechslung und Tempo sorgen. Die spannende Handlung wird aus zwei einander abwechselnden, völlig konträren Sichtweisen von zwei cleveren Frauen erzählt, die sich regelrecht ein packendes Kopf-an-Kopfrennen liefern, um den Hintergründen für den missglückten Drogendeal auf die Spur zu kommen. Während es sich zum einen um die erfahrene, mit den Mordermittlungen betraute Polizistin und Protagonistin Hanna handelt, ist die Gegenspielerin eine kaltblütige, blutjunge Profikillerin aus Russland, die die verschwundenen Drogen und das Geld wieder auftreiben soll. Informationstechnisch ist man als Leser*in den beiden stets eine Nasenlänge voraus und verfolgt gebannt ihre Strategien und nächsten Schritten. Rosenfeldt hat sich für den Auftakt eine recht komplexe Geschichte ersonnen, die zum einen durch sich stetig steigernde Spannung und gute Action besticht, zum anderen sich aber auch sehr eingehend den Lebensgeschichten seiner Figuren widmet. Insbesondere die tragische Familiengeschichte von Hanna rückt im Laufe der Handlung immer mehr in den Fokus und nimmt schließlich im Zusammenhang mit den Ermittlungen eine zunehmend bedeutsame, sehr faszinierende Rolle ein.

Der Autor hat seine Hauptfiguren mit viel Liebe zum Detail angelegt, so dass sie überaus lebendig, lebensecht und facettenreich wirken. Insbesondere der sympathischen Protagonistin Hanna, die inmitten einer Midlife- und Ehekrise steckt und mit ihren Wechseljahren zu kämpfen hat, kommt man durch Einblicke in ihr Privatleben schrittweise näher und kann ihre Gefühle und Reaktionen gut nachvollziehen. Auch die übrigen Teammitglieder sowie die vielen anderen Nebenfiguren werden ausreichend vielschichtig, mit interessanten Lebensgeschichten und Eigenheiten gezeichnet und so geschickt zum Leben erweckt.

Lediglich die Figur der cleveren, abgebrühten Superfrau Katja empfand ich dann doch etwas zu überzeichnet und teilweise zu klischeebehaftet.

Ein fast schon obligatorischer Cliffhanger, der es in sich hat, bildet den Abschluss dieses packenden Krimi-Auftakts und lässt uns nach dem dramatischen Finale gespannt auf eine Fortsetzung der Reihe mit der sympathischen Protagonistin Hanna Wester warten.


FAZIT

Ein packender Auftakt einer neuen Krimireihe mit interessanten Figuren und einem hochspannenden, verzwickten Fall! Ein gut konstruierter, mitreißend erzählter allerdings etwas überzeichneter Page Turner!


BEWERTUNG







REZENSIONSEXEMPLAR *UNBEZAHLTE WERBUNG*

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