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Das Licht in den Wellen von Janne Mommsen (Band 1)

  • bookloving
  • vor 5 Tagen
  • 3 Min. Lesezeit

Eine bewegende Familiensaga


INHALT

Kurz vor ihrem 100. Geburtstag haut Inge Martensen ab. Mit ihrer Urenkelin besteigt sie ein Schiff nach New York. Sie hofft, Swantje mit dieser Reise zu helfen, ihren eigenen Weg zu finden. Und selbst endlich Frieden zu schließen mit dem, was sie bisher für sich behielt …

Während der Überfahrt erzählt Inge von einem schillernden Leben zwischen zwei Welten, die unterschiedlicher nicht sein könnten: einer kleinen Insel in der rauen Nordsee und dem pulsierenden Manhattan. Hierhin wanderte sie als junge Frau aus. Wer hätte gedacht, dass eine Föhrer Bauerntochter einmal mit ihrem «magic potato salad» Manhattan erobern und John F. Kennedy bewirten könnte? Damals ahnte sie noch nicht, dass das Schicksal ihre Welt bald erneut auf den Kopf stellen würde.


(Quelle: Rowohlt Polaris – Erscheinungstermin: 15.04.2025 - ISBN: 978-3-499-01584-7)




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MEINE MEINUNG

Mit „Das Licht in den Wellen“ ist dem Bestseller-Autor Janne Mommsen erneut ein facettenreicher Wohlfühlroman gelungen, der auf beeindruckende Weise das Herz berührt und zum zugleich zum Nachdenken anregt. Mommsen nimmt uns mit auf eine fesselnde und emotionale Reise und führt uns mit seiner bewegenden Lebensgeschichte nicht nur durch vergangene Epochen, sondern auch geografisch von der nordfriesischen Insel Föhr bis in die faszinierende Metropole New York.

Gekonnt erzählt Mommsen eine vielschichtige Geschichte gelungen über Mut, Charakterstärke, Neuanfang, die Macht der Erinnerungen sowie die Bedeutung familiärer Bindungen und den Umgang mit Verlusten und verpassten Chancen.

Im Mittelpunkt steht die beeindruckende Protagonistin Inge Martensen, die kurz vor ihrem 100. Geburtstag gemeinsam mit ihrer Urenkelin Swantje von ihrer Heimatinsel noch einmal nach New York aufbricht – an den Ort, an den sie vor über acht Jahrzehnten als junge Frau auswanderte.

Geschickt hat Mommsen die Rahmenhandlung der Gegenwart mit Inges Rückblicken in die Vergangenheit verwoben. Eindrucksvoll schildert er, wie sich Inge ihrer Urenkelin während der Atlantiküberquerung allmählich öffnet und prägende Erlebnisse aus ihrem bewegten Leben offenbart. Trotz anfänglicher Unsicherheiten und Schwierigkeiten findet die unbedarfte Bauerntochter ihren Platz in der pulsierenden Weltstadt, arbeitet sich hoch und avanciert schließlich mit ihrer berühmten Kartoffelsalat-Kreation zur gefeierten Gastronomin mit eigenem Restaurant. Ihre Erzählung ist geprägt von persönlichen Erfahrungen des Aufbruchs und des Heimwehs, von Triumphen und Niederlagen, von Freundschaft und Liebe – und lässt zugleich ein faszinierendes Kapitel Zeitgeschichte lebendig werden. Wie im ausführlichen Nachwort erläutert, wurde der Autor während seiner umfassenden Recherchen durch die zahlreichen Lebensgeschichten von Föhrern, die in die USA ausgewandert sind, inspiriert und hat diese in seinen Roman einfließen lassen. 

Mommsen versteht es hervorragend, die verschiedenen Schauplätze und die Atmosphäre der so gegensätzlichen Welten sehr bildhaft und mit viel Liebe zum Detail einzufangen. So kann man sich nicht nur mühelos in das raue, ländlich geprägte friesische Inselleben, sondern auch in den turbulenten Melting pot von Manhattan hineinversetzen kann. Besonders gelungen sind zudem die eingestreuten historischen Informationen und interessanten Hinweise auf die Auswanderungstradition der Föhrer Insulaner, die auch in der Fremde stets zusammenhielten.

 

Mit der 100-jährigen Inge hat Mommsen eine wundervoll lebendige, vielschichtige Protagonistin geschaffen. Mit ihrer außergewöhnlichen Persönlichkeit, ihrer Lebensfreude und Tatkraft beeindruckt sie auf der ganzen Linie, denn sie lässt sich trotz herber Rückschläge und Lebenskrisen nie unterkriegen. Mit ihrer lebensklugen, humorvollen und manchmal auch eigensinnigen Art wächst sie einem schnell ans Herz. Mommsen versteht es, ihren Rückblick auf ein langes, erfülltes Leben mit all seinen dunklen Flecken und Geheimnissen feinfühlig und glaubwürdig zu schildern. Recht authentisch ist zudem ihre enge Beziehung zu Swantje dargestellt, die sich an einem Wendepunkt ihres Lebens befindet und auf der Suche nach Sinn und Identität ist. Etwas blass bleiben leider die Nebenfiguren, denen etwas mehr Tiefe gut getan hätte.

Auch wenn Mommsen ein sehr idealisiertes Bild des American Dream zeichnet und Inges märchenhafter Aufstieg in New York insgesamt etwas zu überzeichnet wirkt, konnte mich die warmherzig erzählte Familiengeschichte dennoch gut unterhalten. Für alle, die mehr gesellschaftskritische Nuancen oder überraschende Wendungen schätzen, dürfte der Roman jedoch insgesamt zu vorhersehbar und mit seinen Wohlfühlmomenten als zu harmonisch wirken.

Das etwas überstürzt wirkende Ende des Romans deutet bereits darauf hin, dass die turbulente Familiengeschichte noch nicht zu Ende ist: Im April 2026 erscheint mit „Das Salz in der Luft“ die Fortsetzung, in der weitere spannende Kapitel aus Inges bewegter Lebensgeschichte erzählt werden.


FAZIT

Eine unterhaltsame, warmherzige Familiensaga, die von der Kraft der Erinnerung, dem Mut zum Neuanfang und der Bedeutung von Familie erzählt und durch ihre authentische, sympathische Protagonistin auf ganzer Linie überzeugt.

Wer auf der Suche nach einem inspirierenden, emotionalen Roman mit viel Herz ist, wird hier voll auf seine Kosten kommen!



BEWERTUNG






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